Damit ihr einmal grob sehen könnt wie Großmembran-Kondensatormikrofone oft aufgebaut sind habe ich zwei Modelle zerlegt. Das Behringer B2 Pro und das MXL 2006. Einen Testbericht der Beiden, mit Testaufnahmen gibt es davon auch: Behringer B2 Pro VS MXL 2006 - Zwei Großmembran-Kondensatormikrofone im Test
Behringer B2 Pro und das MXL 2006
Beide Modelle sehen sich äußerlich ähnlich, sind jedoch verschieden groß und schwer. Die Gehäuse sind aus Metall und sehr robust/stabil.
1 Korpus öffnen
Diese typische Bauform hat in der Regel unten, dort wo sich der Stecker befindet, einen Metallring. Dieser lässt sich oft einfach abdrehen. Eventuell gibt es auch Schrauben die dort etwas festhalten. Drehen wir den Ring ab, dann lässt sich der Metallkorpus in der Mitte entfernen. Eine recht einfache und preiswerte Methode ohne viele kleine Schrauben.
Komplett zerlegt sieht alles folgendermaßen aus, siehe Bilder. Doch den genauen Prozess beschreibe ich noch im Anschluss.
2 Elektronik und Schaltungsplatine
In der Mitte befindet sich die Elektronik/Schaltung/Platine. Dies ist quasi der Kern, welcher die Signale verarbeitet und dann an den 3-Pin XLR leitet.
3 Korb und Kapsel
Der wichtigste und meist auch teuerste Teil ist die Mikrofonkapsel. Die Mikrofonkapsel nimmt Schwingungen auf und wandelt sie in elektrische Signale um. So wie ein Lautsprecher, nur umgekehrt!
Beim B2 Pro verfügt der Kopf über einen Steckmechanismus. Es müssen beiden Metallschienen oberhalb der kleinen Pins gedrückt werden und der Kopf kann dann abgezogen werden.
Beim MXL 2006 dagegen müssen nur zwei Schrauben am Korb gelöst werden und dann kann alles vorsichtig herausgezogen werden. Beim Behringer dagegen müssen wir am Kopf zwei Schrauben auf der Unterseite des Schwarzen Elements lösen. Nicht die mittlere lösen! Passt immer auf die Kapsel auf, da diese sehr empfindlich ist(Membran).
Im Inneren sehen wir weitere Schrauben, welche wir lösen. Die Mittlere wird auch in Ruhe gelassen! Diese hält die Kapsel fest! Jetzt lässt sich der Korb vorsichtig abnehmen.
Wir sehen, dass die Kapsel eine Membran besitzt, die in einem Ring gespannt wurde. Sie ist sehr empfindlich und kann ganz leicht mit dem Finger oder einem Gegenstand zerstört werden. Also nicht anfassen! Wer sie reinige will, der muss eigene Nachforschungen anstellen, dazu bin ich selbst noch nicht gekommen und probiert habe ich es auch noch nicht.
Das MXL 2006 lässt sich deutlich einfacher zerlegen, denn dort müssen am Korb nur zwei Schrauben entfernet werden. Danach kann alles schon vorsichtig herausgezogen werden.
Bei den neuen Versionen des Behringer B2 Pro hat sich hier aber wohl auch einiges getan. Das vereinfacht auch generell die Fertigung.
In der Bildergalerie oben gibt es nochmal alle (und mehr) Bilder in hoher Auflösung zu sehen.
Video
Ich habe den gesamten Prozess auch nochmal in einem Video festgehalten. Dort kann ich einiges besser zeigen und kommentieren.
Fazit
Die Gehäuse sind qualitativ wirklich gut, alles besteht aus Metall, da kann man nichts bemängeln zu diesen Preisen. Mikrofone auseinander zu schrauben macht nur dann Sinn, wenn ihr sie reparieren oder modifizieren möchtet. Denkt daran, dass ihr die Garantie verliert, wenn ihr Geräte öffnet. Ihr könnt die Mikrofone außerdem beschädigen, wenn ihr nicht geübt seid.