Ich selbst betreibe den Youtube-Kanal MEGA-Testberichte und mache deshalb oft Sprachaufnahmen aller Art. Ich zeige dir ganz genau, wann du welches Mikrofon nutzen solltest.
- Testaufnahmen: So hört es sich an!
- Mikrofoncharakteristiken: Die Richtung der Aufnahme
- Welches Mikrofon nimmt am wenigsten von der Umgebung auf?
- Anschlüsse: An welchem Gerät wird dein Mikrofon betrieben?
- Wichtig: Akustisch nicht behandelte Räume
- Zubehör: Wann du WAS brauchst oder nicht!
- Mein Fazit: Mache nicht meine Fehler!
Testaufnahmen: So hört es sich an!
Wie klingen die verschiedenen Mikrofone in einem normalen Raum und im freien? Hör dir die Testaufnahmen an, siehe Kapitel.
- Kameramikrofon der Lumix S5 (Test). In einem akustisch nicht behandelten Raum.
- Comica V30 Pro (Test) in einem akustisch nicht behandelten Raum.
- Comica VM20 in einem akustisch nicht behandelten Raum und im freien.
- Audio-Technica AT875R (Test) mit dem Zoom H5 in einem akustisch nicht behandelten Raum und im Freien.
- Rode SmartLav+ Ansteckmikrofon (Test). Das steckt mir am Kragen. In einem akustisch nicht behandelten Raum und im freien.
- AKG Perception 100 (Test) (nicht mehr neu erhältlich). Großmembran-Kondensatormikrofon in einem akustisch nicht behandelten Raum.
Mikrofoncharakteristiken: Die Richtung der Aufnahme
Ein Mikrofon hat immer eine Charakteristik. Diese Charakteristik bestimmt in welchem "Radius" das Mikrofon, wie stark, aufnimmt. Shotgun-Mikrofone besitzen oft eine Keulencharakteristik, das ist aber nicht zwingend.
Die getesteten Mikrofone weisen folgende Charakteristiken auf
- COMICA V30 PRO, Shotgun, Superniere.
- Comica CVM-VM20, Shotgun. Superniere (Super-Kardioid).
- Audio-Technica AT875R: Richtrohrkondensatormikrofon mit Keulencharakteristik.
- Rode SmartLav+: Kugelcharakteristik.
- AKG Perception 100: Niere
Welches Mikrofon nimmt am wenigsten von der Umgebung auf?
- Aus Erfahrung kann ich sagen, dass ein Ansteckmikrofon am wenigsten von der Umgebung aufnimmt.
- Die Shotgun-Mikrofone sind ein Zwischending.
- Das Großmembran-Kondensatormikrofon nimmt selbst das Müllauto auf der Straße draußen mit auf.
Das beliebte RODE NT1A (Test) ist ein solches Großmembran-Kondensatormikrofon. Damit wirst du nur saubere Aufnahmen hinbekommen, wenn es bei dir sehr leise ist!
Anschlüsse: An welchem Gerät wird dein Mikrofon betrieben?
Bei Mikrofonen steht in aller Regel Klinke oder XLR als Anschlussmöglichkeit zur Verfügung.
Klinke
Beim Klinkenanschluss gibt es zwei Steckertypen! TRS und TRRS. Es gibt allerdings Adapter, die TRS in TRRS oder TRRS in TRS wandeln.
- Für den Anschluss an Smartphone oder Tablets: TRRS
- Für den Anschluss an einer Kamera: TRS
XLR
Für ein XLR-Mikrofon benötigst du immer noch Zubehör! Ein solches Setup ist also automatisch teurer und komplizierter!
XLR-Kabel sind stabiler und schwerer. Sie finden sich oft im professionellen Bereich und teure Mikrofone nutzen in aller Regel auch XLR. Das liegt auch daran, dass hier über ein Mischpult oder ein Audiointerface die sogenannte Phantomspeisung aktiviert werden kann. Ich selbst empfehle für den Anfang ein Behringer UMC22 oder ein Scarlett Focusrite.
Großmembran-Kondensatormikrofone benötigen immer Phantomspeisung. Aber auch das Audio-Technica AT875R benötigt Phantomspeisung und ist so auch deutlich empfindlicher als alle anderen genannten Shotgun-Mikrofone.
Deshalb verwende ich auch einen externen Rekorder, den Zoom H5. Er ist mobil, verfügt über XLR-Anschlüsse und kann Phantomspeisung aktivieren.
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Wichtig: Akustisch nicht behandelte Räume
Du wirst auf Youtube ganz oft sehen, dass viele Youtuber Richtmikrofone oder Shotgunmikrofone. Diese Videos haben einen sehr guten Ton. Was hier aber oft verschwiegen wird, ist, dass die Räume akustisch behandelt sind.
Das bedeutet, dass sich spezielle Absorber an Wänden und Decken befinden. Diese sorgen dafür, dass der Ton nicht hallt. Mein Youtube-Raum ist nicht akustisch behandelt und du hörst deshalb im Testvideo ganz klar den Hall bei den Shotgunmikrofonen. Deshalb empfehle ich dir für den Anfang auch ein Ansteckmikrofon wie das Rode SmartLav+ (Test) oder das Rode Wireless Go 2 (Test).
Zubehör: Wann du WAS brauchst oder nicht!
Wer viel im Freien arbeitet, der sollte sich einen Windschutz zulegen. Das sind diese Fellwuschel. Einen Popschutz empfehle ich generell, egal welches Mikrofon genutzt wird.
Zusätzlich gibt es noch sogenannte Shockmounts oder Spinnen. Das sind Halterungen, die das Mikrofon entkoppeln. Stoße ich dann gegen die Kamera oder an den Tisch, dann wird der entstehende Schlag nicht so stark im Ton übertragen. Beim Comica V30 Pro ist ein solcher Shockmount integriert, rotes Teil im Bild oben.
Steht dein Mikrofon immer fest auf dem Stativ, dann benötigst du nicht unbedingt so einen Shockmount.
Mein Fazit: Mache nicht meine Fehler!
Würde ich ein Shotgun-Mikrofon im Außenbereich einsetzen? Kommt auf den Abstand an. Bequem ist es und der Ton landet direkt mit im Film. Die beste Alternative ist ein Ansteckmikrofon.
Da kommt der Ton besser heraus und Umgebungsgeräusche werden auch weniger stark aufgenommen. Wenn es möglich ist, dann nutze ich immer Ansteckmikrofone.
Wenn du wissen willst, wie du das Rauschen entfernen kannst und die Aufnahmequalität deutlich verbessern kannst, dann schau dir folgendes Video an.